Ziel des Pilotprojekts war, Aussagen zur Geschwindigkeitswahl von Fahrzeuglenkenden in Situationen mit der Möglichkeit zur freien Geschwindigkeitswahl (keine Staus, keine engen Kurven etc.) zu machen. Untersucht wurden dazu jeweils pro Sprachregion «Deutschschweiz» und «Romandie/Tessin» die häufig vorkommenden Geschwindigkeitsregimes 30, 50, 80 und 120 km/h. Für jede der acht Kombinationen wurden rund 30 Messstellen (MS) und die drei Fahrzeugklassen «Motorrad», «leichte Motorwagen» und «schwere Motorwagen» untersucht.

In einem ersten Schritt legten wir Lagekriterien (Entfernung zu Kurven, Fussgängerstreifen, Knoten etc.) fest, welche die MS zu erfüllen hatten, damit die Fahrzeuglenkenden die Geschwindigkeit frei wählen können.

Im zweiten Schritt wählten wir die MS aus und erhoben die Messdaten. Es wurden wenn möglich Messdaten aus bestehenden automatischen MS des ASTRA und diverser Kantone verwendet. Erfüllten nicht genügend dieser MS die erforderlichen Lagekriterien, wurden ergänzend temporäre automatische Messungen mit Seitenradargeräten durchgeführt. Im Geschwindigkeitsregime 30 km/h massen wir ausschliesslich manuell mit Radarpistolen, um die erforderliche Genauigkeit der Fahrzeugklassierung (insbesondere Unterscheidung Fahrrad und Motorrad) gewährleisten zu können.

Im dritten Schritt werteten wir die Messdaten in unterschiedlichen Varianten aus. Die unterschiedlichen Auswertevarianten dienten auch der Untersuchung des Einflusses von Situationen, in denen keine freie Geschwindigkeitswahl möglich ist (z.B. Stau, Kolonnenbildung aufgrund langsamer vorausfahrender Fahrzeuge).